Von der Bedeutung des Sehens erzählt unser Evangelium. Es erzählt vom Blick, der verwandelt. Aber auch davon, wie eine Perspektive erstarren kann.
Das Evangelium lenkt unseren Blick auf einen Mann, dessen Leben eng mit der Nürnberg verbunden ist. Es ist nicht Karl IV.
Vor Jahren sang die Kölner Kultband BAP ein Lied: „Wenn et Bedde sich lohne däät …“ Schon sind wir mittendrin in den widersprüchlichen Erfahrungen:
Man kann darüber nachdenken, was die neun anderen Geheilten bewogen hat, nicht zu Jesus zurück zu kehren?
In der vergangenen Woche habe ich an einer Fortbildung in Nordfriesland teilgenommen. In der kleinen Ortschaft, in der sich das Bildungshaus befand, waren die Teilnehmer allmorgendlich zur Andacht in die Kirche unterwegs.
In den Evangelien Jesu stoßen wir manchmal auf Gleichnisse und Passagen, die beim ersten Hören unverständlich bleiben oder Widerspruch wecken. Dazu gehört das Gleichnis vom „unehrlichen Verwalter“, oder wie er wörtlich bezeichnet wird vom „Verwalter der Unehrlichkeit“.
In unsere Kirche am Hauptmarkt strömen täglich viele Besucher. Das wunderbare Bildprogramm der Vorhalle, dem „Paradies“, wird gefilmt. Vor dem Tucheraltar werden die Fotoapparate gezückt. Vor dem Altar der Mutter Gottes mit dem Kind aber gehen die Menschen in die Knie und zünden eine Kerze an.
Für unser Leben im Kleinen und für die Welt im Großen wünschen wir uns Klarheit und Durchschaubarkeit. Wie schön wäre es, wenn alles glatt laufen würde!
Gebet ist, wie das Leben, Beziehung. Beziehung zu mir selbst, Beziehung zu den anderen, Beziehung zu Gott. Darum bringt Jesus im Vater unser den Beter, die Beterin in Beziehung – zu sich selbst, zum Nächsten, zu Gott.
Kaum ein Gleichnis hat sich so tief in das Gedächtnis der Menschheit eingeprägt wie das des barmherzigen Samariters. Eine Geschichte, in der es um Wahrnehmung geht.